EEG-Neurofeedback-Training


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Die verschiedenen Gehirnwellen

Artikel über Gehirntraining mit Neurofeedback

Zellverbände (Neuronen) im Gehirn generieren die Rhythmen wenn sie entpolarisieren und synchron abfeuern. Diese Aktivität geschieht hauptsächlich in den äußersten vier Schichten (etwa 6mm) des cerebralen Kortexes. Die Anwesenheit eines EEG-Rhythmus deutet an, dass eine Gehirnaktivität stattfindet in der Größenordnung von einigen Millionen Zellen gleichzeitig und das in einer synchronisierten Art und Weise. Die Tragweite dieser Synchronisation kann daran erkannt werden, wenn wir bedenken, dass jede Gehirnzelle mit ca. 1000 anderen verknüpft ist. Wenn also eine Zelle aus der Marschrichtung gerät dann wird sehr viel bewirkt. Wer gerne Fußballspiele anschaut hat vielleicht mal eine Hula-Welle beobachtet. An einer Stelle unter den Zuschauern beginnt zunächst eine kleine Gruppe damit, die Arme hoch zu werfen. Diese Welle setzt sich dann progressiv fort bis der Zuschauerraum umflossen wird. Dann beginnt es wieder von vorne – wenn es gut geht! Wenn natürlich aus dem Takt geratene Gruppen eigene Wellen beginnen, dann wird das schöne Bild gestört und die Kohärenz kann nicht entstehen. Ähnliche Phänomene können überall beobachtet werden - Mannschaftssportarten, Teamwork in Firmen, Teamwork in harmonisch funktionierenden Familien und überall dort, wo es auf jeden Einzelnen ankommt die dann in Harmonie und Gleichklang zusammenwirken. So kann großes erreicht werden.


Insgesamt kann man sich die Gehirnwellenfrequenzen als "Randphänomene" vorstellen, die Nebenprodukte der normalen Gehirnfunktion sind aber nicht ein Signal des Gehirns selbst. Das Gehirn kommuniziert nicht über die Gehirnwellen und verrichtet seine Arbeit auch nicht über sie. Die Gehirnwellen sind eine Nebenwirkung des inneren Zustandes, in etwa wie die Vibrationen, die in einem Motor gemessen werden können oder die Arbeitstemperatur eines elektronischen Schaltkreises. Daher ist es nicht so, dass eine bestimmte Wellenart für einen bestimmten Zweck produziert wird. Die Wellenfrequenzen entstehen als Resultat einer bestimmten Art von Gehirnaktivität und es ist möglich sie zu erkennen und sie zum Vorteil zu benutzen, indem gelernt wird was sie darstellen und was passiert, wenn wir mit ihnen arbeiten.


Wichtige EEG Begriffe

Amplitude – Wie viel Gehirnkraft steht zur Verfügung?

Die absolute Kraft hilft bei der Bestimmung, ob genug Gehirnkraft innerhalb eines bestimmten Frequenzbereichs an der Aufzeichnungsstelle vorhanden ist.


Relativ Power – Wer hat hier das Sagen?

Die Messung der relativen Power hilft dabei festzustellen, ob eine bestimmte Frequenz über eine andere notwendige Gehirnfrequenzen dominiert.


Durchschnittliche Frequenz -­ ist sie innerhalb des zu erwartenden Bereichs?

Jede Frequenz wird innerhalb bestimmter Bereiche gemessen. Die durchschnittliche Frequenz sagt aus, ob ein spezifischer Bandbereich innerhalb der zu erwartenden Normbereiche arbeitet. Zum Beispiel wird die Alphafrequenz zwischen 8 und 12 Hz gemessen. Die dominante Frequenz sollte um 10 Hz liegen. Wenn ihre Höhe bei 9,5 Hz oder weniger ist, dann deutet das auf eine langwierige Müdigkeit (Burn-Out), darauf, dass interne/externe Anweisungen schlecht verstanden werden, oder dass diese Menschen viele Fehler machen unter Aufgabenstellung.


Verhältnisse – Beziehungen sind extrem wichtig!

Die Beziehungen zwischen verschiedenen Gehirnfrequenzen können als genormte Referenzwerte verglichen werden. Wenn die Verhältnisse unterhalb oder oberhalb der Normwerte liegen, deutet das auf eine funktionelle Ineffizienz, entweder im Bereich der Fähigkeit, eingehende Informationen zu verarbeiten, oder bei der Ausführung spezifischer Aufgaben.


Asymmetrie – Der Balanceakt des Gehirns.

Die Asymmetriewerte zeigen, ob die Gehirnaktivität zwischen den verschiedenen Gehirnteilen ausgeglichen ist. Übermässige Aktivität kann auf eine Übermüdung der Gehirnzellen deuten. Ungenügende Aktivität kann darauf deuten, dass die Gehirnzellen nicht genügend abfeuern, um die richtige Gehirnfunktion aufrecht zu erhalten.


Kohärenz – Gute Verständigung - Wer spricht mit wem?

Damit wir die Komplexität der Welt verstehen und um Entscheidungen treffen zu können und auch durchzuführen, müssen sich die verschiedenen Teile des Gehirns Informationen teilen. Kohärenz ist einer der Werte, der aufzeigt, wie gut das Gehirn mit sich selber kommuniziert. Es zeigt, wie wirksam das Gehirn daran arbeitet, sich zu verbinden und auch wieder abzukoppeln, um eine spezifische Aufgabe zu erledigen.


Eine übermässige Kohärenz deutet darauf hin, dass zwei oder mehr Bereiche des Gehirns übermässig verbunden oder zusammen blockiert sind. Das heisst, das Gehirn ist zu abhängig geworden von diesen Zentren und kann Informationen nicht effizient verarbeiten und Handlungen ausführen. Dadurch entsteht eine mangelhafte alltägliche Leistungsfähigkeit.


Zu wenig Kohärenz ist ein Zeichen dafür, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, Kortikalbereiche zu verbinden, um spezifische Aufgaben zu erledigen. Lernprobleme können mit Kohärenzproblemen zusammenhängen (sowohl zu viel oder zu wenig). Ernsthafte traumatische Gehirnverletzungen führen klassischerweise zu einer übermäßigen Kohärenz.


Phase – Hase oder Schildkröte?

Viele der Funktionen des Gehirns sind zeitlich terminierte Ereignisse ( Termingeschäfte), wobei Energie von einen Teil des Gehirns in einen anderen Teil genau im richtigen Augenblick ankommt, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Energie kann entweder zu früh oder zu spät ankommen. In beiden Fällen ist das Gehirn in seiner Fähigkeit behindert, mit maximaler Effizienz seine Arbeit zu erledigen. Wenn die Energie zum richtigen Zeitpunkt ankommt, dann entsteht „Peak Performance“.

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